Insta-Research zum #westweg im Schwarzwald – Unsere Erfahrungen zum interdisziplinären Arbeiten

Letzte Woche machten wir (Nora Winsky & Gisela Zimmermann) uns auf den Weg ins niederbayerische Deggendorf, um unser interdiszplinäres Forschungsprojekt „Insta-Research zum #westweg im Schwarzwald“ zu präsentieren. Im heutigen Blog möchten wir euch von unserer Präsentation auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Tourismusswissenschaften e.V. berichten.

#conferencetimes

Im Tagungsprogramm wurden wir in die letzte Session der Tagung am Samstag, nach dem „Get Together-Abend“(!), gesetzt. Ob das vielleicht an unseren Nachnamen „W“ und „Z“ gelegen hat? Obwohl bereits einige Tagungsteilnehmer/innen den Heimweg angetreten waren, freute es uns, dass doch einige Interessierte den Weg zu unserem Vortrag gefunden haben.

Unmittelbar vor dem Vortrag spürten wir so langsam die Anspannung – Wie würde das Publikum auf unser exploratives Projekt reagieren? Unseren Pulsanstieg hätte Julian Reif sicherlich mit seinen psychophysiologischen Messmethoden feststellen können, hätte er sich nicht schon auf dem Rückweg nach Heide befunden. 😉[1] Die Aufregung legte sich dann glücklicherweise schnell und wir konnten zeigen, wie Bild-Bedeutungen zum #westweg im Schwarzwald konstruiert werden. Unser Fokus lag beim Vortrag auf unseren quantitativen und qualitativen methodischen Zugängen, die sich hervorragend ergänzten. Mit Marketinganalysetools führte Gisela eine Hashtaganalyse durch, um die Summe der Posts, sich wiederholende Bildmotive und in Kombination geposteter Hashtags abzubilden. Jene Strukturierung und Kategorisierung des Bildmaterials zeigte, dass Postings im Kontext des #westwegs mit Naturaktivitäten und positiven Gefühlen in Verbindung stehen. Die Einzelbildanalyse von Nora konnte daran anknüpfen und mittels der dokumentarischen Methode die Inszenierungspraktiken der Nutzer/innen offenlegen.

Instagram: sciencepilgrimonthecamino.

Im Anschluss an unseren Input konnten wir von einer anregenden Diskussion mit den Zuhörer/innen profitieren: Implikationen für Touristiker/innen, Fragen nach der Faszination des sozialen Mediums für Reisende und methodische Herausforderungen bei einem sich stetig wandelnden Untersuchungsobjekt wurden intensiv diskutiert.

Unser interdisziplinäres Projekt vorzustellen, bereitete uns große Freude. Es zeigte zudem, dass es sich lohnt über „Fachgrenzen“ hinaus das Wissen zu bündeln und methodische Vorgehensweisen aufeinander zu beziehen. Die positive Resonanz zeigte uns, dass die tourismuswissenschaftliche Forschung zwar die Relevanz des sozialen Mediums erkannt hat, welche Inhalte jedoch wie geteilt werden, eine Forschungslücke darstellt, die anknüpfende Analysen bedarf.

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[1] Julian Reif von der FH Westküste präsentiere am Vortag die Nutzung sogenannter Wristbands, um Erregungen von Proband/innen bei touristischen Aktivitäten (u. a. Eis essen, am Meer entlang schlendern) nachweisen zu können.