Ruth Weiand

Dissertationsprojekt

„Kleine und feine Bergsteigerdörfer“ – Nachhaltigkeitspolitiken im Alpentourismus

Die Initiative Bergsteigerdörfer wurde vom Österreichischen Alpenverein ins Leben gerufen, um einen Beitrag zum Schutz und der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung des ganzen Gebirgszuges vor allem auf touristischer Ebene, zu leisten. Sie verspricht, so eine These des Dissertationsprojekts, eine neue Art des Reisens, die lokal sowohl nach innen wie nach außen verhandelt und plausibel gemacht werden muss. Nachhaltigkeitspolitiken werden entworfen, verbinden spezifische Wissensbestände miteinander und schaffe vorgeformte Definitionen.  Bei der Umsetzung in den jeweiligen Dörfern treffen diese Deutungsmuster auf spezifische Eigenlogiken. Das Projekt verfolgt die Policy der Bergsteigerdörfer, nimmt in den Blick, wie aus der Idee einer
nachhaltigen Entwicklung eine touristische Marke wird und wie diese jeweils konkret inhaltlich gefasst wird. Es fragt dabei nach der Einbettung neuer Medien im Kontext neuer Reiseformen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen drei Dörfer: Ramsau in Deutschland, Hüttschlag in Österreich und Jezersko in Slowenien.

Akademischer Lebenslauf

geb. 1990 in Ebersberg; Studium der Europäischen Ethnologie (Hauptfach) und der Volkswirtschaftslehre (Nebenfach) von 2011 bis 2018 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Masterabschluss (2018); wiss. Hilfskraft am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie  (2015-2018); wiss. Hilfskraft im SFB 1015 „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken“ (2017-2018); Forschungsaufenthalt in Grimsby (England) und Erasmus+ gefördertes Praktikum beim North East Lincolnshire Council (2018); seit Oktober 2018 Doktorandin/wiss. Mitarbeiterin am Forschungskolleg „Neues Reisen – Neue Medien“.

Publikationen

Weiand, Ruth (2021): Alpinismus, Kontinuität und imaginierter Intergenerationendiskurs im nachhaltigen Alpentourismus – das Beispiel „Bergsteigerdörfer“. In: Medien & Altern. Zeitschrift für Theorie und Praxis (18), 6775.

Weiand, Ruth (2020): Die gemachten Gäste. Die Bergsteigerdörfer und ihr Bild von den Reisenden. In: Český lid 107, 493–510.

Weiand, Ruth (2017): “TEEtand Extravanganz”. Das Potenzial interdisziplinärerer Partnerschaften. In: Griay/Tauschek/Zinn-Thomas (Ed.): Maximilianstr. 15. 50 Jahre Institut für Volkskunde in Freiburg – ein Erinnerungsalbum

Vorträge

  • Leopold-Franzens-Universität, Innsbruck (09.11.2019): Wertschöpfung durch Wertschätzung? Vortrag auf der 14. dgv-Doktorand*innen- Tagung.
  • Internationale Gesellschaft für Ethnologie und Folklore, Santiago de Compostella (16.04.2019): The Green Self – Imageries, Conceptions and the Performance of Sustainable Tourism in a Digital World. Vortrag auf dem 14. SIEF-Kongress Track Changes: Reflecting on a Transforming World.
  • Friedrich-Schiller-Universität, Jena (2.6.2017): ’So long, and thanks for all the fish’“ Post-Brexit-England als alltägliche Utopie. Vortrag auf der dgv-Studierendentagung.

  • Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg (26.5.2017): Doing what? Doing Europe? Möglichkeiten der Kulturanthropologie zwischen Wissenschaft und Aktivismus. Workshopleitung auf der dgv-Studierendentagung.

  • Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg (10.5.2013): Architektur, Kultur und Konfrontation – ‚Das Hotel Paradiso del Cevedale‘. Workshopleitung auf der dgv-Studierendentagung.

Lehre

  • Bachelor-Seminar, Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie: Reisen an die Enden der Welt (SoSe 2020)
  • Tutorat zur Vorlesung „Methoden der Kulturanthropologie“, Institut für Kulturanthropoloige und Europäische Ethnologie (SoSe 2016 und 2017)