Dark Tourism im Selbstversuch

Die Satiriker-Bikergruppe „Frohsinn“ begibt sich im Selbstversuch des Reisemodus „Dark Tourism“ auf eine emotionsgeladene Ausfahrt in Mitteldeutschland.

Alle sind verrückt nach Dark Tourism, manche nennen ihn auch Thanatourismus, den neuen heißen Scheiß der Reiserei. In Massen zieht es vornehmlich junge Leute an Orte des Missvergnügens, wo gelitten, gemordet und gestorben wurde, auf Schlachtfelder, in aufgegebene Lager, zu Unfallstellen und Tatorten, um in den asozialen Medien damit anzugeben. Seit dem Welterfolg der TV-Serie „Chernobyl“ kann sich die noch immer so genannte „Todeszone“ rund um den havarierten ukrainischen Atommeiler vor knipswütigen Instagrammern nicht mehr retten.

Schmitt, Oliver-Maria: Die apopolektischen Reiter, in: faz.net (17.09.2019).

Erste Station bildet das „Horrorhaus von Höxter“, unter welchem Namen der Schauplatz eines Gewaltverbrechens durch die deutsche Medienlandschaft geisterte.

Doch statt Nervenkitzel und Spannung bekommt die Gruppe auf ihrer Abenteurertour vor allem einen Shitstorm zu spüren. Dark Tourism und dessen Repräsentation im Internet will nämlich gelernt sein, wie diese satirische Rückschau von Oliver-Maria Schmidt süffisant erläutert. Ob es sich hierbei auch um ein generationelles Missverständnis handelt, davon können sich interessierte Lesende hier selbst ein Bild machen:

FAZ: Die apoplektischen Reiter – Horrorferien in Deutschland